Roszke-Schauprozess in Ungarn: 25 Jahre Haft angedroht, Urteil am 28.10. erwartet
Anfang Juli wurden zehn der Beschuldigten im Rözske-Verfahren, die letztes Jahr im September am Grenzübergang Röszke/Horgos festgenommen wurden, vom Gericht in Szeged/Ungarn wegen “illegalem Grenzübertritt” und “Teilnahme an einem Massenprotest” für schuldig befunden. Eine Person, Ahmed H., der wegen “Terrorismus” angeklagt wird, hat seinen nächsten Prozesstag am 28. Oktober, für diesen Tag wird auch das Urteil erwartet.
Im September 2015 wurde die ungarische Grenze zu Serbien mit Gewalt geschlossen und von einem Tag auf den anderen wurde es plötzlich laut Gesetz illegal, die Grenze zu überqueren. Ein Zaun wurde errichtet, der bis heute das Recht auf Bewegungsfreiheit und Asyl massiv verletzt. Während die Regierung einen Tag vorher noch selbst Menschen in Bussen nach Österreich transportierte, setzte die Polizei am 16. September Tränengas und Wasserwerfer gegen die Menschen ein, die ebenfalls die Grenzen überqueren wollten. Mitten aus den Gegenprotesten heraus verhaftete sie willkürlich elf Menschen, die nicht schnell genug dem Angriff der Anti-Terror-Einheit der Polizei entkommen konnten. Unter den Angeklagten sind ganz junge und sehr alte Menschen, kranke Personen und eine Person im Rollstuhl. Mehr Infos hier.