Polizei fordert Abbau des Willkommenszeltes und Verlassen der Brache

BewohnerInnen der BEA besuchen die Zelte und knüpfen Kontakte

Pressemitteilung 06.09.2015  / Heute um 13:30 Uhr fuhr die Polizei mit drei Streifenwagen vor das Gelände. Frau Götz, die Eigentümerin des Geländes, hat nach deren Aussage direkt eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs gestellt. Die Polizei nahm die Personalien einiger Menschen auf und hörten auf, als sie „genug“ hatten. Außerdem haben sie uns aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Laut der Polizei zeigte Frau Götz keinerlei Interesse mit uns in Kontakt zu treten. Nach längeren Verhandlungen willigte die Polizei ein, die Nummer des Pressehandys mit der Bitte um Kontaktaufnahme an sie weiterzugeben. Bisher hat sie sich jedoch noch nicht gemeldet.
Ein Aktivist zur Räumungsaufforderung: „Es ist schade dass uns die Möglichkeit genommen wird, ein Gelände, das schon seit Jahren brach liegt, mit einem Raum für den Austausch und die Unterstützung von Geflüchteten, wiederzubeleben.“ In den Zelten werden warme Getränke, Gebäck, Infomaterialien für Geflüchtete und AnwohnerInnen und Gelegenheiten zur Vernetzung angeboten.
Bisher wurden die Zelte von AnwohnerInnen sowie Geflüchteten durchweg positiv aufgenommen. BewohnerInnen der BEA besuchen die Zelte und knüpfen Kontakte. Es kommen immer wieder AnwohnerInnen und wollen Sachspenden abgeben und Dienstleistungen anbieten oder sich über die BEA informieren. Auch die Politik durfte gestern nicht fehlen. „Ich finde es gut und wichtig, was ihr hier macht!“ kommentierte Herr Dorer vom Regierungspräsidium Baden-Württemberg.
Die Aufforderung das Gelände zu verlassen, ist eine Kriminalisierung der Solidaritätsinitiativen und zeigt uns leider immer wieder, dass es nicht gewünscht ist, ein Willkommensklima für Geflüchtete zu schaffen. Es ist bedauernswert, dass in Zeiten, in denen Geflüchtete offen ausgeübter rassistischer Gewalt gegenüberstehen, solidarischen Strukturen Steine in den Weg gelegt werden.
Wir fordern die Mitglieder des Gemeinderats auf, solidarisch Stellung zu nehmen gegen die Kriminalisierung der Willkommensinitiative für Geflüchtete.
Weiter laden wir alle Menschen dazu ein die Willkommensinitiative zu unterstützen und sich entschieden gegen die Kriminalisierung solidarischer Initiativen zu wehren.
Für ein Weiterbestehen der Willkommenszelte!
Nolager Freiburg – Gegen die ausgrenzende Sonderbehandlung!
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