Sicher ist nur eines: die Ausgrenzung und Diskriminierung
Am 1. August 2016 wurden unterhalb der Festung Kale in Skopje die provisorischen Hütten von 31 Familien von der Polizei und Bulldozer im Auftrag der Stadt Skopje geräumt. Unter den Betroffenen waren auch Menschen ohne Papiere, schwangere Frauen, Kranke und 64 Kinder. Ihre spontane Protestdemonstration in Skopje vor dem Büro des Bürgermeister in Skopje und weitere Proteste haben zu keiner Lösung beigetragen. Das Komitee der Vereinten Nationen zur Beseitigung der Diskriminierung von Frauen (CEDAW) rief im November 2016 die mazedonische Regierung dazu auf, die Unterbringung und Betreuung von zwei schwangeren Roma-Frauen, die unter freien Himmel in Skopje-Kale leben, zu sichern.
Hilfsleistungen
Unmittelbare Hilfe nach der Räumung ihrer Hütten, bekamen die Betroffen wie Kanal 5 Sitel berichtet, von der Roma-NGO Umbrella aus Suto Orisari, die den Betroffenen zugesagt haben, dass sie für einige Tage in ihren Räumlichkeiten bleiben können. Weitere Hilfe bekamen die Roma von der Stiftungsgruppe Foundation Open Society – Mazedonien (FOSM), die Hilfsgüter im Wert von rund 4.500 Dollar (ca. 4.000€) zur Verfügung stellte. Die Notfallmaßnahme beinhaltete Spenden von Trinkwasser, Hygiene, Servietten und Grundnahrungsmittel für das Leben der dreißig Roma-Familien die obdachlos gemacht wurden.
Die Betroffenen haben bis heute noch kein Dach über dem Kopf. Viele wissen nicht, wie sie den Winter überstehen sollen. Familien die Kontakte in europäische Länder haben, suchen Schutz in Europa.
Grund der Räumung
Geräumt wurde das Gelände, da 2011 der Staat das Land an die Amadeus Group, ein Privatunternehmen verkaufte. Das Gebiet liegt nur wenige Minuten vom Zentrum Skopjes entfernt. Die neuen Besitzer planen nach eigenen Angaben dort den Bau eines Hotels, berichtet der Foto-Aktivist Vančo Džambaski. Wie die Roma-Times am 18. November 2016 schreibt, hat das Europäische Zentrum für den Schutz der Roma (ERRC) den Bürgermeister Koce Trajanovski aus Skopje wegen der Zerstörung der improvisierten Siedlung und der unterlassenen Hilfeleistungen vor dem Europäischen Gericht für Menschenrechte in Straßburg verklagt. Weiter berichtet die Roma-Times vom 12. November 2016, dass dem ERRC zugesichert wurde, das das Verfahren vor dem Europäischen Gericht für Menschenrechte schnell eingeleitet wird und ein baldiger Bericht an die mazedonische Regierung geschickt werden soll. Beamte der Stadt Skopje sagen, dass die Räumung legal und im öffentlichen Interesse erfolgte, und dass in Übereinstimmung geltender Gesetze gehandelt wurde.