Die EU baut ihre Festung bis zum Äquator aus
„Zwischen 2014 und 2020 sollen gut neun Milliarden Euro fließen. Der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus Group etwa entwickelte für Rumänien seit 2004 Grenzschutzsysteme inklusive Grenztürmen und Kommunikationssystemen. Mehr als eine Milliarde Euro nahm er damit ein. Seine Expertise machte Airbus anschließend wieder zu Geld: 2009 exportierte der deutsch-französische Konzern ein komplettes Grenzsystem nach Saudi-Arabien.“ „Der Londoner Branchendienst Strategic Defence Intelligence (SDI) erwartet, dass sich Europa in den nächsten zehn Jahren zu einem der größten Märkte für Grenzverteidigung entwickelt, mit einem Wachstum von knapp zwei Prozent jährlich.“ Zitate aus einem Artikel der Süddeutschen Zeitung
„Die europäische Grenzschutzagentur Frontex konnte ihr Budget in den zehn Jahren ihres Bestehens in raschen Schritten erhöhen und kostet inzwischen 86 Millionen Euro jährlich – weitere 20 Millionen sollen demnächst folgen. Das System „Eurosur“ liegt nach Brüsseler Rechnung bei 338 Millionen, nach der zweier Forscher muss doppelt bis dreimal so viel dafür aufgewendet werden – Stand 2012. Und zu Milliardenbeträgen summiert sich, was sonst in die Aufrüstung an den Grenzen fließt und was sich die EU die Forschung zu noch raffinierteren Techniken kosten lässt.“ Der Tagesspiegel von 2015
SDI schätzt, dass die Privatwirtschaft in diesem Jahr fast vier Milliarden Dollar mit dem Schutz der EU-Grenzen verdient. Die Zeit
„Jetzt baut die EU ihre Festung bis hinunter zum Äquator aus. Von Zentralasien bis nach Zentralafrika will sie in die „Robustheit der Staaten“ investieren, heißt es im jüngsten Strategiepapier der EU für ihre gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik.“ taz im Dezember 2016
„Das Jahr 2016 steht in Europa im Zeichen einer forcierten Politik der Vor- und Auslagerung von Flucht- und Migrationskontrolle. Doch die Abwehr- und Externalisierungsstrategien der EU sind keineswegs neu.“ PRO ASYL