Zur heutigen Pressemitteilung von Innenminister Joachim Herrmann
zum Polizeieinsatz an der Nürnberger Berufsschule nimmt Alexander Thal, Sprecher des Bayerischen Flüchtlingsrats wie folgt Stellung:
„Die Einschätzung von Innenminister Herrmann, der Protest der Schüler sei von ‚linksextremistisch-autonomen Szene‘ gesteuert, deckt sich nicht mit unserem Eindruck von vor Ort. Die Blockade des Polizeifahrzeugs war eine spontane Aktion aus Entsetzen über diesen Abschiebeversuch. Wir vom Bayerischen Flüchtlingsrat danken den Mitschülerinnen und –schülern des jungen Afghanen von ganzem Herzen für ihren großartigen und mutigen Einsatz und sind stolz auf ihre praktische Solidarität! Dass der junge Berufsschüler Deutschen mit dem Tod gedroht habe, deckt sich nicht mit den Informationen, die wir über ihn haben, die angeblichen Aussagen von Polizeibeamten können wir jedoch nicht prüfen. Die Abschiebungen nach Afghanistan, die besonders von der bayerischen Staatsregierung vorangetrieben werden, sind einfach niemandem zu vermitteln. Innenminister Herrmann sollte diese Niederlage endlich eingestehen und nicht versuchen, mit billigen Tricks einen legitimen Protest gegen seine Abschiebepolitik zu diffamieren!“ —
Bayerischer Flüchtlingsrat
Büro Nordbayern
- BR-Mediathek – Tumulte bei Abschiebung eines Schülers
- Spiegel online – Junger Afghane muss nicht in Abschiebehaft
- Zeit-online: Afghanischer Berufsschüler muss nicht in Abschiebehaft
- merkur: Tumulte in Nürnberg (Ein fragwürdiger Bericht…)
- Neues Deutschland – Von Abschiebung bedrohter Afghane aus Haft entlassen