Militarismus, SS, Wehrmacht, Verfolgung, Konzentrationslager, Remilitarisierung, Landeserstaufnahmeeinrichtung
Die Ellwanger Mühlberg-Kaserne steht für Militarismus, Wehrmacht, SS, Verfolgung während der NS-Zeit, Einrichtung von Außenstellen von Konzentrationslagern und auch für die Remilitarisierung der Bundesrepublik Deutschland. Erst 1968 wurde sie in Reinhardt-Kaserne umbenannt. Seit 2015 befindet sich auf dem 1960 erweiterten Gelände der Kaserne die Landeserstaufnahmeeinrichtung.
Nebenlager des Konzentrationslager Dachau in Ellwangen | Ellwangen: „Zwischen Juli 1941 und Oktober 1942 bestand auf dem Gelände der SS-Kaserne ein Nebenlager des KZ Dachau. Dort waren hauptsächlich politische Gefangene und Schutzhäftlinge inhaftiert, fast ausnahmslos Deutsche.“ Quelle
Außenlager des Konzentrationslagers Natzweiler-Strutthof | Weiterhin gab es „drei Außenlager“ des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof in Ellwangen. Quelle Eines der Lager befand sich Ecke Schwabsbergerstraße (heute Konrad-Adenauer-Straße) Ecke Hohenstaufenstraße. Das Lager befand sich direkt auf dem Gelände der Mühlberg-Kaserne Ellwangen. Hier eine Zeichnung eines Gefangenen: Quelle
Remilitarisierung der Bundesrepublik Deutschland | „Am 23. Juli 1956 zog als erste Einheit das Grenadierbataillon 24 in die Kaserne ein, womit die Reinhardt-Kaserne der älteste Bundeswehrstandort in Baden-Württemberg ist. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde die Kaserne grundinstandgesetzt und mit dem Bau des technischen Bereiches und neuer Unterkünfte für das Versorgungsbataillon 306 am Südhang des Hungerberges erheblich erweitert.“ Erst 1968 wurde der Name Mühlberg-Kaserne in Reinhardt-Kaserne umbenannt. Quelle
Einrichtung der Landeserstaufnahmeeinrichtung 2015 im Kasernengelände | Am Hungerberg, in der ehemaligen Reinhardt-Kaserne befindet sich heute die Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Ellwangen. Quelle
Straßenbennung der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Georg-Elsner-Straße | Im Januar 2013 forderten Schülerinnen und Schüler in Ellwangen, dass eine Straße nach dem Widerstandskämpfer Georg-Elsner benannt werden soll. Quelle
Ob Georg Elsner nach der heutigen Asylgesetzgebung als politisch Verfolgter anerkannt werden würde, ist zweifelhaft. Weiterhin stellt sich die Frage ob Georg Elsner mit seiner antifaschistischen Einstellung überhaupt dafür gewesen wäre, dass eine Straße nach ihm, in einem Flüchlingslager benannt wird, in dem immer mehr
Grund- und Menschenrechte der Bewohner*innen latent unterlaufen und Menschen vorgeführt werden. Eine Institution in der die Freiheitsrechte und das Selbstbestimmungsrecht der Bewohner.innen eingeschränkt sind und in der es auch möglich ist, dass durch ein Großaufgebot der Polizei mitten in der Nacht hunderte Menschen aus den Betten geholt werden, obwohl der Einsatz keine rechtliche Grundlage hatte.