Demonstration am 15.02. für Demokratie und Gerechtigkeit in Togo!
Keine weitere Ausbeutung und Umweltzerstörung durch die Minengesellschaften.
Am 15.02. demonstrierten etwa 200 Menschen, vorwiegend aus Togo, in Heidelberg für Demokratie und Gerechtigkeit in Togo! Die Demonstration stand im Zusammenhang mit den unmittelbar bevorstehenden Wahlen am 22.02. in Togo. Während der dreistündigen Demonstration gab es zahlreiche Redebeiträge. Die wir hier alle dokumentieren wollen:
- Redebeitrag Diaspora Togolaise Allemagne (DTA) / Aktion Bleiberecht Freiburg
- Redebeitrag Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
- Redebeitrag von Fridays for Future
- Redebeitrag von der Antirassistischen Initiative Karlsruhe
- Redebeitrag Interventionistische Linke Karlsruhe
- Redebeitrag von Dr. Antoine Ati Randolph CDDA
- L’exploitation industrielle face aux imperatifs environnementaux au Togo: Cas de Heidelberg Cement Diaspora Togolaise Allemagne Togolaise (DTA)
- Beitrag Umweltverschmutzung
- Beitrag von Radio Dreyeckland zur Demonstration
Zu Beginn sprach Dr. Antoine Ati Randolph, Präsident des Comité pour la Demokratie et le Developpoment en Afrique (CDDA). Seine Rede wollen wir in Auszügen dokumentieren.
„Das Misstrauen der Bevölkerung gegen die diktatorische Macht in Togo und außerhalb des Landes hätte am 19. August 2017 die Wiederherstellung der Demokratie zur Folge haben können, wenn sie nicht durch eine internationale Verschwörung der EU konterkariert worden wäre.“ Für den 22.02. werden keine fairen und transparenten Wahlen erwartet. „Die Unterdrückung scheint in makabre Konkurrenz mit sich selbst verwickelt zu sein: noch schlimmer als beim letzten Mal auf dem blutigen Boden des Terrors und der Schmach. Der Chef des Verteidigungsstabs, der Togoer General Félix Abalo Kadanga brachte den Terror und die Schande auf den Höhepunkt, in dem am 9. Dezember 2018 Idrissou MOUFIDOU, ein elfjähriges Kind, aus nächster Nähe mit seinem Scharfschützengewehr getötet wurde.“
„Schlechte Regierungsführung führt zuallererst zu systematischer Plünderung natürlicher Ressourcen zum ausschließlichen Nutzen der herrschenden Minderheit sowie multinationaler Konzerne wie Bolloré, Heidelbergcement, Wacem, SNPT aus Deutschland, Israel und insbesondere Frankreich. Einnahmen aus dem Betrieb der Offshore-Öl und Gold werden nicht budgetiert. Das schlimme Regieren ist auch die Veruntreuung öffentlicher Gelder, illegale Bereicherung, Misswirtschaft, eine Kultur der Straflosigkeit, Korruption und des Kaufs von Gewissen. Die Folgen dieser schlechten Regierungsführung sind katastrophal: eine sehr hohe Verschuldung, die mehr als 80% des BSP erreicht, 94% Steuerhinterziehung, 60% Arbeitslosenquote; das Elend in allen Bereichen des öffentlichen Lebens verursacht enorme soziale Probleme sozial Probleme. Die Schulstrukturen, das Gesundheitswesen und die Kulutr werden vernachlässigt. Das Land wird vom Militär, von der internationalen Gemeinschaft und internationalen Finanzinstitutionen am Tropf gehalten: TOGO stirbt!“
„Die Umwelt wird durch den Abbau von Rohstoffen deformiert und verschmutzt. Die wichtigsten Exportprodukte sind Zement und Phosphat Kalzium. Phosphat wird im Atlantik gewaschen. Dadurch werden die Strände gelb. Küstenfischerei ist illusorisch geworden und die Leute, die davon abhängig sind, zahlen einen hohen Preis; ein Zehntel der Küstendörfer sind aufgrund der Erosion im Meer verschwunden durch den Bau des 4. Kais der Firma Bolloré. Auch die Artenvielfalt leidet sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren.“
HeidelbergCement
HeidelbergCement ist seit 1984 in Togo präsent. Seit mehr als 35 Jahren hat HeidelbergCement Kontakte zu der Herrscher-Familie Gnassingé in Togo.. 2015 investierte HeidelbergCement 250 Mio US$ in ein neues Klinkerwerk in Tabligbo in Togo und ist damit der größte Auslandsinvestor. Auf einer Fläche von 14,1 km² wird in den Dörfern Kinicondji, Sikacondji und Glékopé Kalkstein abgebaut. Kalkstein ist wichtig für die Zementherstellung.
Der Akademiker DOGBEVI Koffi berichtet über die direkten Folgen des Kalkabbaus durch HeidelbergCement: Hier in kurzen Punkten:
Schädigung der natürlichen Landschaft – Entzug der Lebensgrundlagen | Zerstörung von Bäumen, Sträucher und Gräser | Entfernung des gesamten Boden. Vertreibung aller Wildtiere | Vertreibung und Neuansiedlung von Bevölkerungsgruppen | Zerstörung des archäologischen, kulturellen und historischen Erbes | Zerstörung der Bodenstruktur durch Bergbaumaschinen, Lastwagen und Sprengungen | Verschmutzung von Luft und Wasser. | Verschmutzung landwirtschaftlicher Böden. | Freisetzung von Stickoxide, Schwefeldioxid und Kohlendioxid | Hohe Schwermetallwerte in der Luft (Quecksilber, Chrom, Nickel, Kupfer, Dioxine) | Enteignung ganzer Bevölkerungsgruppen ohne Entschädigung für den Kalkabbaus | Abwanderung und Vertreibung |