Unterstützt die Hungerstreikenden, kommt zu Kundgebung!
Im Pforzheimer Abschiebegefängnis befinden sich seit Dienstag den 9. Juni 2020 zwei Inhaftierte aus der Türkei und Marokko im Hungerstreik. Die Beiden wurden, trotz Corona Pandemie, zusammen mit sieben weiteren Menschen aus der Abschiebehaft Darmstadt nach Pforzheim verlegt. Das baden-württembergische Abschiebegefängnis in Pforzheim wurde nach verschiedenen Protesten im Zusammenhang mit der Pandemie geschlossen und alle Inhaftierten entlassen. Das hinderte die Verantwortlichen nicht daran Inhaftierte aus Hessen aufzunehmen. Eine fragliche Aktion!
Die Abschiebung der Beiden wurde bereits mehrfach angekündigt, fand jedoch nicht statt. Nach über drei Monaten Haft (es handelt sich um eine sog. Sicherungs- nicht um eine Strafhaft – die laut Behörden nur der „Vorbereitung der Abschiebung dient“) sind die Beiden sehr verunsichert, da sie nicht wissen wie lange ihr Freiheitsentzug noch dauert. Um für ihre Freilassung zu kämpfen und um auf die fingierten Abschiebeversuche Aufmerksam zu machen, sind sie nun in den Hungerstreik getreten.
Das Antirassistische Netzwerk Baden-Württemberg solidarisiert sich mit den beiden Inhaftierten und fordert deren sofortige Freilassung. Außerdem fordern wir eine angemessene und unabhängige ärztliche Betreuung, die von den Hungerstreikenden mitbestimmt wird. Wieder einmal zeigt sich, wohin die Umstände der Abschiebehaft führen und wie Menschen in die Verzweiflung getrieben werden. Wir fordern die Abschaffung der Abschiebehaft!
Am Samstag, 13. Juni ab 13 Uhr wird (voraussichtlich) eine Kundgebung für die Freilassung der Hungerstreikenden vor dem Abschiebegefängnis Pforzheim stattfinden.
Weitere Infos auf http://stop-deportation.de/