Stopp dieser unmenschlichen Abschiebungspolitik
Aktivist*innen der Kampagne „Sicherer Hafen Baden-Württemberg“ haben das Grab des nach seiner Abschiebung gestorbenen Sali Krasniqi symbolisch dem Baden-Württembergischen Innenministerium vor die Tür gelegt. Sali Krasniqi wurde am Oktober 2020 zusammen mit seiner Ehefrau in den Kosovo abgeschoben. Obwohl sie seit über 28 Jahren in Deutschland gelebt hatten, obwohl ihre gesamte Verwandtschaft in der Region um Biberach lebt, und obwohl beide erhebliche gesundheitliche Probleme hatten. Am 13. März in Sali Krasniqi gestorben. Er ist das Opfer einer menschenfeindlichen und rücksichtslosen Abschiebungspolitik, die, angetrieben von populistischen Stimmungen, über Leichen geht. „Wir legen sein Grab symbolische denen vor die Tür, die die Verantwortung für seinen Tod tragen“, heißt es auf der Infotafel, die neben einem Foto des Grabes von Sali Krasniqi, vier Grablichtern und vier weißen Rosen an der Tür des Innenministeriums abgelegt wurde.
Die Aktivist*innen fordern von der neuen Landesregierung einen Stopp dieser unmenschlichen Abschiebungspolitik. In Anlehnung an den Wahlspruch „Er denkt ans Ganze“ von Ministerpräsident Kretschmann, sagt die Kampagne „Sicherer Hafen Baden-Württemberg“: „Ans Ganze denken heißt an alle denken!“ Unter diesem Motto findet am Samstag, 10. April um 16 Uhr auf dem Karlsplatz in Stuttgart eine Kundgebung statt, die sich mit dem Themenkomplex Abschiebung und Bleiberecht auseinandersetzt. Dabei sprechen unter anderem Vertreter*innen der Seebrücke, des Flüchtlingsrats Baden-Württemberg, des Antirassistischen Netzwerks Baden-Württemberg, des AK Asyl Stuttgart, sowie ein in Stuttgart aufgewachsener Kosovare, der vor zwei Jahren aus seiner Heimatstadt abgeschoben wurde.
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