8. April ist internationaler Roma-Tag

8. APRIL – INTERNATIONALER ROMA-TAG

angesichts des Ukraine-Krieges zeigen wir den Dokumentarfilm „Gelem, Gelem -Wir gehen einen langen Weg“ aus der Zeit des „Kalten Krieg“ Endes und der beginnenden Jugoslawien-Kriege. Dieser vergessene bzw. nie von der Öffentlichkeit wahrgenommene Film von M. Hielscher und M. Heeder dokumentiert den Kampf –Hungermärsche, KZ-Besetzungen, Autobahnblockaden u. m. – um ein Bleiberecht und würdiges Leben für Roma in Deutschland. „Wir waren schon tot, als wir geboren wurden. Wir leben hier wie die Geister, die von einer Stadt zur nächsten gejagt werden, von einem Land zum anderen. Wenn du als Rom geboren wirst, gibt es für dich keinen Platz, an dem du bleiben kannst, keine Zukunft“ Nach dem Film gibt es die Möglichkeit zur Diskussion. Da die Veranstaltung während des Ramadan stattfindet, werden wir um genau 20:08 ein gemeinsames Iftar (Fastenbrechen) zelebrieren. Dazu sind alle herzlich eingeladen … auch etwas für das Buffet beizutragen.

Die Vorführung des Filmes beginnt um 18 Uhr im HAUS DER JUGEND Uhlandstr 2 im zuka solicafe | Die Veranstaltung ist eine Kooperation von zusammen leben e.V und roma büro freiburg e.V.

Am 8. April 2022 ist Internationaler Roma-Tag.

„Am 8. April feiern Sinti und Roma in aller Welt. Im Jahr 1971 fand der erste internationale Roma-Kongress in London statt, der zur Gründung der Internationalen Roma Union führte.“ (Quelle) In zahlreichen Ländern herrscht unter der Mehrheitsgesellschaft ein Antiziganismus der sich im offenen und strukturellen Rassismus gegen Roma zeigt.

Vor vier Jahren fanden auch in Lviv, der Partnerstadt von Freiburg, rassistische Übergriffe gegen Roma statt. „Innerhalb weniger Wochen gab es mehrere Anti-Roma-Pogrome. Trauriger Höhepunkt vom letzen Wochenende ist die Ermordung eines Roma. Die rassistische Gewalt geht von neofaschistischen Milizen aus, die teilweise vermummt, teilweise ganz offen, bewaffnet mit Stöcken und Schusswaffen, Roma angreifen und vertreiben. Die neofaschistischen Paramilitärs filmen ihre Angriffe und Verwüstungen auf Roma-Siedlungen und verbreiten diese Aufnahmen im Internet. Die Polizei schreitet nicht ein, sie lässt die Roma schutzlos. Sie behauptete, keine Anrufe oder Beschwerden oder Anzeigen erhalten zu haben. In manchen Orten berichten vertriebene Roma, dass Polizisten am Pogrom beteiligt gewesen seien.“ Mehr dazu HIER

Antiziganismus in der Partnerstadt Freiburg – Lviv. „In den letzten Tagen gingen Fotos durch die soziale Medien, auf denen Romnja zu sehen waren, die mit gelbem Klebeband an Pfosten gebunden waren. Ihre Gesichter wurden grün oder blau angemalt. Schnell machten sich Äußerungen breit, dies sei „Putin-Propaganda“ und Fake News. Tatsächlich werden die Bilder in russischen Medien verbreitet. Jedoch werden sie genauso von ukrainischen Rechtsextremen verbreitet – mit rassistischen Äußerungen gegen Roma. In westlichen Medien hingegen werden sie verschwiegen.“ Zum Artikel HIER.

Sie haben es nochmal schwerer als andere. Medico-international hat mit der Akademikerin und Roma-Aktivistin Dr. Joanna Talewicz-Kwiatkowska über Rassismus und Diskriminierung von Rom:nja gesprochen, die aus der Ukraine fliehen müssen. Sie haben es nochmal schwerer als andere.

Wieviele Roma geflüchtet sind ist noch nicht bekannt. „Die meisten Rom:nja, die wir in Polen getroffen haben, hatten Papiere. Einige von ihnen hatten allerdings keinen Stempel in ihren Pässen, der den Grenzübertritt bestätigt. Dies wird dann manchmal als Vorwand dafür genutzt, ihnen den Zugang zu Flüchtlingsunterkünften zu verwehren. Nach polnischem Recht ist das jedoch nicht rechtens.“ … „Es ist noch zu früh um genaue Angaben zu machen, aber wir werden bald mit der Erfassung beginnen. Es sind wahrscheinlich mehr als 20.000 Menschen.“ Zum Artikel HIER.

Es braucht große Räume. Bewegungsfreiheit und Schutz für Roma aus der Ukraine! fordert der Bundesromaverband. „Überwiegend Frauen und Kinder sind auf der Flucht, mit Jugendlichen und manchmal pflegebedürftigen Angehörigen. Sie mussten sich von ihren Männern im „wehrfähigen Alter“ trennen und wollen sich nicht weiter aufteilen. Neben den Kriegstraumata, die sie erlitten, berichten sie von massiven Diskriminierungen und Beleidigungen entlang der Fluchtrouten Richtung Westen.“ Zum Artikel HIER.

Gegen Ungleichbehandlung. Roma refugees from Ukraine say they are being unfairly treated having fled their homes in Ukraine. Zum Artikel HIER und HIER

Antiziganistischer Vorgänge am Bahnhof Mannheim. „Die Vorwürfe wiegen schwer. Der Zentralrat wirft der Deutschen Bahn systematische Ungleichbehandlung von Sinti und Roma bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine vor. Zentralrat-Vorsitzender Rose spricht von inakzeptablen Vorgängen.“ Zum Artikel HIER und HIER

70 bis 80 Prozent der Schutzsuchenden sind Roma. In der Notunterkunft in Riem nimmt die Zahl der Roma Geflüchteten zu. Radoslav Ganev von RomAnity fordert kleinere Unterkünfte, in denen Roma und Nicht-Roma zusammenwohnen. „Auf engstem Raum zusammengepfercht, werden alle unzufrieden, egal aus welchem Land. Das ist ein unheimlich großes Eskalationspotential.“ Zum Artikel HIER.

Die Vorurteile gegen Roma sind sehr groß in der Ukraine“, sagt Ivanko. „Solange wir es nicht schaffen, das Bild zu ändern, das die Mehrheit von uns und unseren Problemen hat, sind wir Konflikten und Leid ausgesetzt. Für uns Roma-Aktivisten gibt es nur eine Regel: Wenn wir es schaffen, die Vorurteile mindestens einer Person abzubauen, haben wir nicht vergebens gearbeitet. Wenn es mit einem Menschen möglich ist, dann ist es auch mit vielen möglich. In diesem Sinne sind wir bescheiden und hartnäckig zugleich.“ Zum Artikel HIER.

Helfen Sie den Roma beim Zugang zu humanitärer Hilfe in der Ukraine. The parts of this fundraiser was already released to Ukraine and benefited a total of over 2000 people. | The war that the Russian Federation has waged against the sovereign Republic of Ukraine has already cost numerous lives and displaced hundreds of thousands of people. Among the displaced Ukrainians are the Roma, who – despite being loyal citizens of the country – are facing particular difficulties at the moment. Mehr Informationen HIER

Ukraine-Flüchtlinge: Gleiche Hilfe für alle! Aus der Ukraine flüchten aktuell auch Romnja und Roma und wir befürchten, dass ihnen die gleichen Bedingungen wie den Geflüchteten aus Ex-Jugoslawien bevorstehen. Denn auch die Situation der Roma und Romnja aus der Ukraine ist historisch durch Verfolgung, einen Genozid und gegenwärtig durch massiven Rassismus und zum Teil Prekarisierung über Generationen geprägt. Mehr Informationen HIER

Stoppt die Segregation der Flüchtenden aus der Ukraine! Gleiche Rechte und Hilfe für Alle! „Die Bereitwilligkeit zur Aufnahme von Flüchtenden aus der Ukraine und die flexible Bereitstellung von notwendigen Ressourcen ist beispiellos. So soll es sein – und zwar für alle! Doch Rassismus als strukturelle Gewalt wirkt in jeder Situation.“ Mehr Informationen HIER