Asylbewerber
Wiesenweg 23
38536 Meinersen
An den Landkreis Gifhorn und die Gemeinde Meinersen
an die Landrätin Marion Lau und den Bürgermeister Heinrich Wrede
an den Kreistag
Kreisverwaltung Gifhorn, Schlossplatz 1, 38518 Gifhorn
„Sehr geehrte Damen und Herren,
wir legen Ihnen erneut eine Liste von Gründen vor, warum wir die Schließung des Asylbewerberwohnheim Wiesenweg 23 fordern und unser Recht auf Menschenwürde einfordern. Wir haben kein Privatleben. Es macht uns krank, depressiv und aggressiv. Wir können so nicht weiterleben und auch nicht unsere Kinder.
5m² pro Person sind zu wenig. 4-6 Person verschiedener Nationalitäten teilen sich ein Zimmer 75 Personen teilen sich ein Badezimmer , eine Küche , eine Toilette. Wir dürfen unsere Post nicht selbst empfangen. Das Postgeheimnis wird nicht gewahrt. Der Heimleiter öffnet unsere Post.
Wir werden ständig ausspioniert durch die Heimleitung. Wir können keine Termine machen , da der Heimleiter das nicht zulässt. Der Heimleiter verschickt kein Faxe.
Wir sind von allem isoliert, weil alle Behörden, alle wichtigen Ärzte, alle billigen Lebensmittelläden, die Moscheen sich in ca,17 km weiten
Gifhorn befinden. Mit Lebensmittelgutscheinen können wir nicht unsere Lebensmittel frei wählen. Viele essen aus religiösen Gründen nur halal
Fleisch. Wir bekommen kein Bargeld und können uns keine Fahrkarte nach Gifhorn leisten. Das Leben in einem Lager belastet uns psychisch.
Wir dürfen keine Ausbildung machen, weiter zum Gymnasium gehen oder arbeiten, wir sind gefangen im Lager.
Viele von uns müssen jede Woche zur Verlängerung der Duldung, viele seit langer Zeit, das ist nur Schikane und macht Stress Viele Menschen auf engsten Raum, kein Privatleben , keine ausreichende medizinische Versorgung, Anwesenheitskontrollen. Wir werden krank angesichts dieser Zustände. Es ist Zeit diesen andauernden Skandal zu beenden.
Wir sind entschlossen diesen schrecklichen Zustand zu beenden. Weil wir es nicht mehr ertragen können. Die Gemeinschaftsunterkunft Wiesenweg 23 muss geschlossen werden!
Wir brauchen normale Wohnungen, Bargeld statt Gutscheine, Arbeitserlaubnisse und einen gesicherten Aufenthalt, dann könnten wir eine
Zukunft bauen in der Gesellschaft und dann wäre unser Recht als Flüchtlinge geschützt.
Asylbewerber aus Meinersen, 03.10.2010