Abschiebung nach Gambia am 25.2.2019 / Bericht von der Ankunft in Banjul
Vollständiger Bericht bei Bündnis Bleiberecht Tübingen | Von einem Tübinger Mitglied des Gambia-Helfernetzes, das zufällig Zeuge bei der Ankunft der Abgeschobenen am Flughafen Banjul/Gambia war, erreicht uns der folgende erschütternde Bericht:
„Das Flugzeug mit den Abgeschobenen kam um 15.20 Uhr in Banjul an. Abflug von Frankfurt/Main, offenbar eine dänische Fluggesellschaft.
Am Haupteingang vor dem Flughafengebäude hatten sich Freunde, Angehörige und Journalisten versammelt, um die Abgeschobenen in Empfang zu nehmen. Die Wartenden versuchten, die Flughafenangestellten zu befragen, was drinnen vor sich geht. Die Leute wurden von der Security weggeschickt. Trotzdem drangen Informationen nach draußen, die dann weiter verbreitet wurden. So erfuhr man, dass das Immigration Office sich weigerte, die Abgeschobenen einreisen zu lassen, weil sie keine gambischen Pässe hatten. Es gab eineinhalb Stunden lang Diskussionen zwischen den verschiedenen Akteuren. Der Pilot sagte, dann nehme er die Passagiere wieder mit nach Deutschland, wenn sie nicht einreisen dürfen. Die ganzen Debatten fanden im Flugzeug statt.
Es gab dann offenbar einen Anruf (mutmaßlich von deutscher Seite) bei der Regierung Barrow, wohl nicht beim Präsidenten persönlich, sondern bei einem Minister, der dann die Immigration-Behörden anwies, die Abgeschobenen einreisen zu lassen. Das Gerücht ging um, dass die deutschen Beamten den gambischen Immigration Officers Geld gegeben hätten, damit sie die Menschen einreisen lassen. Die Abgeschobenen weigerten sich auszusteigen und wurden von den deutschen Begleitpersonen (unklar, ob Bundespolizei oder privater Sicherheitsdienst) aus dem Flugzeug gedrängt.“ Weitere Abschiebung noch im März möglich. Freedom Newspaper