Vor 100 Jahren wurde die Abschiebehaft zum ersten Mal in einem Gesetzestext verankert.
Am Donnerstag den 6. Juni 2019 um 20:00 findet in der KTS eine Veranstaltung zu “Abschiebehaft in Deutschland” im Rahmen der 100 Jahre Abschiebehaft Kampagne statt.
Vor 100 Jahren wurde die Abschiebehaft zum ersten Mal in einem Gesetzestext verankert. Während sie bis 1945 vorwiegend zur Abschiebung/Deportation von Jüdinnen und Juden verwendet wurde, ist sie heute ein wichtiges Instrument zur Abschiebung von Flüchtlingen. Fast jedes Bundesland verfügt über eine eigene Einrichtung oder kooperiert deswegen mit einem anderen Bundesland. Aus Sicht der Behörden ist eine gute Abschiebehaftanstalt eine, von der die Öffentlichkeit nichts wahrnimmt. Daher gibt es kaum Einblicke. Der Vortrag wird daher einen Einblick in Deutschlands größtes AbschiebeGefängnis geben. So wird sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, wer wird wann warum eingesperrt.
Ebenfalls wird ein Blick hinter den Kulissen der Ausländerbehörden und der Gerichte geworfen und dargelegt, warum mehr als 50 Prozent der Inhaftierungen rechtswidrig sind. Thematisiert werden auch die Haftbedingungen, die gerade in Büren von einem harten Sanktionsregime geprägt sind. Und wie Berater_innen sich in diesem System bewegen bzw. nicht bewegen können. Die Anzahl der Themen ist nicht abschließend. Durch Fragen während des Vortrages kann das Publikum steuern, auf welche Bereiche intensiver eingegangen wird.
Frank Gockel, der sich gegen Abschiebehaft vor allen Dingen in Büren, wo der größte Absschiebeknast Deutschlands steht, engagiert. Und W. Schlecht, der das Baden Würrtembergische Abschiebesystem sehr gut kennt, werden am Do den 6. Juni 2019 20:00 in der KTS referieren und mit uns über Strategien gegen Abschiebehaft sinnieren.
Do 6. Juni 20:00 KTS Baslerstraße 103