Pressemitteilung und Einladung

zur Veranstaltung „Zuflucht statt Abschiebungen aus Freiburg“

Do. 26. April 2012, 20.00 Uhr im Theater Freiburg, Kleines Haus  (Eintritt frei!)

Eine Veranstaltung des Freiburger Forums aktiv gegen Ausgrenzung unterstützt durch zahlreiche Solidaritätserklärungen

Seit  April 2012 sind wieder Abschiebungen nach Serbien und in den Kosovo aus Baden-Württemberg möglich. Ankündigungen von Abschiebungen erhielten bereits einige Roma aus Serbien. Am 28. März hat der Petitionsausschuss nach einer Reise in den Kosovo seine Empfehlung an die Landesregierung abgegeben, statt eines generellen Abschiebestopps Einzelfallprüfungen vorzunehmen. Daraus folgt ein Erlass des Innenministeriums und eine angekündigte Checkliste. Noch liegt nichts vor. In dem Erlass, der nach ersten Informationen nur intern an die Behörden weitergegeben werden soll, werden die Kriterien festgelegt, wer in den Kosovo abgeschoben wird und wer nicht. Etwa 900 Personen sind Baden-Württemberg-weit betroffen, ein Großteil davon lebt in Freiburg. Da regt sich weiterhin der Protest.
Am 26. April wird im Theater Freiburg eine Veranstaltung des Freiburger Forums aktiv gegen Ausgrenzung stattfinden. Neben dem Pädagogen Andreas Foitzik und der Pädagogin Selcuk Yurtsever-Kneer, die den Aufruf „PädagogInnen gegen Abschiebungen“ initiiert haben, wird die Rechtsanwältin Brigitte Kiechle aus Karlsruhe zur Praxis und über den rechtlichen Stand informieren. Das Freiburger Forum wird über die Aktivitäten und den weiteren Protest in Freiburg berichten. Stellungnahmen wird es von Freiburger Gruppen geben. Die Abschiebungen will man nicht hinnehmen; zum zivilen Ungehorsam wird aufgerufen.

In einzelnen Erklärungen solidarisieren sich mit der Freiburger Veranstaltung, nach Anfragen, die beiden Musiker Konstantin Wecker und Hans Söllner, der Konfliktforscher Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, der Schriftsteller Navid Kermani, die Kabarettisten Volker Pispers und Frank-Markus Barwasser  (Erwin Pelzig). Ebenfalls unterstützt Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrates der Sinti und Roma, der am 19. April erstmals an Gedenkfeierlichkeiten zum Holocaust-Gedenktag in Israel teilnahm, die Veranstaltung. Zoni Weisz, ein Überlebender der Verfolgung des Naziregimes aus Uden (Niederlande), erklärte ebenfalls seine Solidarität. Zoni Weisz erinnerte am  27. Januar 2011 im Bundestag an die Verfolgung und die Ermordung der Sinti und Roma. Was er in seiner Rede anmahnte, hat nichts von seiner Aktualität verloren:  „Eine halbe Million Sinti und Roma, Männer, Frauen und Kinder wurden im Holocaust ausgerottet. Nichts oder fast nichts hat die Gesellschaft daraus gelernt, sonst würden sie heute verantwortungsvoller mit uns umgehen.“

Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung
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