Solidarität ist kein Verbrechen!
Wie aktuell bekannt wurde, wurden zwei Personen nach Paris und Berlin abgeschoben, drei Personen aus Syrien befinden sich noch in Abschiebehaft. / Am 21. September ging die Polizei am Esenler Busbahnhof/Istanbul gegen eine Gruppe von Migrant_innen vor, die in Richtung Edirne liefen und nahm fünf Personen fest. Drei syrische Migranten, eine deutsche und eine französische Migrantin. Sie sind immer noch in Untersuchungshaft im Direktorat der Ausländerbehörde Kumkapi, Istanbul. Soweit wir heute erfahren haben, wird behauptet, dass unsere syrischen Freunde gezwungenermaßen in Camps geschickt und die anderen Freundinnen außer Landes verwiesen werden. Die genaue Vorgehensweise steht noch nicht fest.
Wir akzeptieren in keinster Weise die Folgen der Solidaritätsbekundung unserer Freund_innen. Sie liefen mit denjenigen solidarisch mit, deren einzige Forderung die Ausreise ist und die unter dem Ergebnis der Grenz- und Migrationspolitik der Staaten lebensbedrohliche Nöte, ja sogar den Tod erleiden müssen. Außerdem akzeptieren wir nicht die willkürliche Festnahme ohne strafrechtliche Anklage unserer Freund_innen, sowie die Drohung der Abschiebung in Camps oder deren Heimatländer. Wir fordern die Unterlassung weiterer Rechtswidrigkeiten und damit die sofortige Freilassung unserer Freund_innen.
Des Weiteren veröffentlichte die Presse im Zuge der Untersuchungshaft die persönlichen Daten und Bilder unserer 5 Freund_innen und deklarierte sie sie als “Agent-Provokateurs”. Damit hat die Presse und die Polizei in offensichtlicher Weise ihren Fremdenhass gegenüber unseren Freund_innen bekundet, die seit Jahren ohne religiöse, sprachliche, race-, nationale und geschlechtliche Unterschiede zu machen, Migranten_innen solidarisch zur Seite stehen. Damit haben sie die Presseethik mit Füßen getreten und wollen nun unsere Freund_innen in einer Art und Weise, die offen fremdenfeindlich ist und jegliche Medienethik ignoriert, lynchen. Wir lassen uns in diesen Tagen nirgendwo, ob in Stadt oder Land, einschüchtern, wenn das Einfordern unserer Rechte und unsere Solidarität mit den Menschen, die um ihre Rechte kämpfen, als Verbrechen erklärt werden. Wir lassen uns in diesen Tagen nicht einschüchtern, wenn bestimmte Medien alle sozialen Bewegungen als Akte von “Agenten”, “Provokateuren” und “Terroristen” deklarieren. Wir laufen gemeinsam, wir halten noch stärker zusammen.
Wir rufen: Alle haben das Recht auf bedingungslose Bewegunsfreiheit und die Freiheit, dort zu leben wo sie wollen! Niemand kann eine Person von diesen Rechten und Freiheiten abhalten oder diese in ständiger Abschiebeposition festhalten!
Keine Grenzen, Stacheldrähte oder Mauern können einen Menschen vom Wunsch abhalten, ein besseres Leben aufzubauen. Nichts davon ist legitim.
Weil Migration kein Verbrechen, sondern ein Recht ist!
Wir laufen gemeinsam! In Solidarität!
Göçmen Dayanışma Ağı-İstanbul (Migrantensolidaritätsnetzwerk – Istanbul)
Göçmen Dayanışma Ağı-Ankara (Migrantensolidaritätsnetzwerk- Ankara)
Tarlabaşı Göçmen Dayanışma Mutfağı (Migratensolidaritätsküche
Tarlabasi/Istanbul)
Sınırsız Atölye (Das Grenzenlose Atelier)
Sınır Tanımayan Kadınlar – Göçmen Kadınlarla Dayanışma Grubu
Sosyal Kültürel Yaşamı Geliştirme Derneği (SKYGD)
Open Border Caravan
Kontakt- und Beratungs-stelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V. (KuB)
Network for Critical Border and Migration Regime Research (Kritnet)
Welcome to Europe
solidarity4all.vienna
NO Border Bulgaria
ANTIFA ACTION – SOFIA
Aktion Bleiberecht Freiburg